Projektarchiv 2020-2022

Demokratieförderung im Stadtteil – das Beispiel Sprengelkiez

„Demokratieförderung im Stadtteil“ war ein Projekt im SprengelHaus, das mit Hilfe eines Zuschusses aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin von August 2020 bis Dezember 2022 umgesetzt werden konnte.
Im Rahmen des Projekts luden wir alle Interessierten aus dem Stadtteil ein, sich über Demokratie im Stadtteil auszutauschen, ihr Wissen zu teilen und aktiv an Veränderungen im Stadtteil mitzuwirken.

Eingeladen waren engagierte Nachbar:innen, Aktive in Vereinen, Gemeinschaften und in der Politik, Kultur- und Bildungsschaffende sowie Mitarbeiter:innen in Betrieben und Verwaltungen. Die Idee dahinter: Je vielfältiger die Teilnehmenden, desto lebhafter der Austausch und das Zusammenkommen.

Im Rahmen des Projektes organisierten wir:

  • Öffentliche Foren, Dialogveranstaltungen und Arbeitskreistreffen – zu brennenden Themen im Sprengelkiez, zu denen Menschen aktiv werden wollten.
  • Demokratie-Workshops – v. a. in Verbindung mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung mit Hintergrundinformationen zu Bausteinen der Demokratie.
  • Exkursionen – an Orte der Demokratie und des Wissens zum persönlichen Austausch mit Politiker:innen oder zum Kennenlernen von zivilgesellschaftlichen Initiativen.

Darüber hinaus war uns die „Stärkung zivilgesellschaftlicher Akteure“ im Stadtteil ein großes Anliegen, das wir angepasst an die Bedarfe umsetzten. Mehr hierzu finden Sie hier im Archiv auf der Seite: Stärkung zivilgesellschaftlicher Akteure.

Unser Selbstverständnis

Wir arbeiteten in unserem Projekt nach den Prinzipien der Gemeinwesenarbeit und verbanden diese mit dem Ansatz der aufsuchenden politischen Bildungsarbeit.
Uns ging es um das Schaffen von Teilhabemöglichkeiten, das Anstoßen von politischer Bildung und von politischem Handeln sowie die gemeinsame Reflexion des Handelns.
Dabei nutzten wir die Verankerung des SprengelHauses im Stadtteil nutzen und entwickelten das Haus als wichtigen Ort der Erwachsenenbildung im Stadtteil weiter.

Hier finden Sie mehr zu unserem Selbstverständnis: Demokratieförderung im Stadtteil (PDF)

Arbeitsweise des Projektes (mittig) und Themenschwerpunkte 2021 (links) und 2022 (rechts)

Projektbeteiligte

Am Projekt beteiligten sich unter anderem folgende Personen und Institutionen:

„Stimmen“ von Projektbeteiligten

Im nachfolgenden Video sprechen verschiedene Aktive und Beteiligte am Projekt „Demokratieförderung im Stadtteil“ darüber, was Ihnen am Thema wichtig ist, woran sie teilgenommen haben und welche Botschaft sie an Andrere haben! (Stand: August 2021)

Evaluation

Dem Projekt war es wichtig, die lokal im „Sprengelkiez“ gemachten Erfahrungen zu dokumentieren, auszuwerten und in Hinblick auf die Anwendung der Erfahrungen in anderen Zusammenhängen zu veröffentlichen und zu verbreiten. Zu diesem Zweck hatte das Projekt eine begleitende sach- und fachgerechte Untersuchung und Bewertung.
Durchgeführt wurde sie von Prof. Dr. Sarah Häseler-Bestmann von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin, die das Fach- und Arbeitsgebiet ‚Theorien und Methoden Sozialer Arbeit mit dem Schwerpunkt lokale Demokratieförderung‘ hat.

Zur wissenschaftlichen Einordnung des Projektes sagt Prof. Dr. Häseler-Bestmann im Rundbrief Stadtteilarbeit 1-2022 des Verbands für sozial-kulturelle Arbeit e. V. (VskA):
„Demokratieförderung zielt darauf ab, Angebote, Strukturen und Verfahren in einem Stadtteil zu gestalten, durch die demokratisches Denken und Handeln sowie Bildungsprozesse initiiert werden. Die Ermöglichung und Begleitung von bürgerschaftlichem Engagement gehört ebenfalls dazu. Damit ist Demokratieförderung seit jeher ein wesentlicher Bestandteil von Gemeinwesenarbeit. Gemeinwesenarbeiter: innen kennen sich im Stadtteil aus, sind in Netzwerke mit Kiezakteuren eingebunden und haben Kontakt zu den Bewohner:innen. Somit sind Sie Seismografen für Themen und Stimmungen im Stadtteil. Die Herausforderung Demokratieerfahrung lebbar zu machen, liegt darin, möglichst vielfältige Zugänge zu schaffen, um so der Heterogenität im Stadtteil gerecht zu werden. Über Spaziergänge, Recherche und Diskussionen werden unterschiedliche Interessensschwerpunkte von Bewohner:innen angesprochen. Der Interessensschwerpunkt kann die Kolonialgeschichte sein, muss es aber nicht. So kann das Zusammenleben im Stadtteil oder das Kennenlernen von Bewohner:innen für andere wichtiger sein. Trotz dieser unterschiedlichen Voraussetzungen erleben die Teilnehmenden, dass sie sich einbringen, Fragen stellen und diskutieren können.
Das Projekt ‚Demokratieförderung im Stadtteil‘ wird über die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin wissenschaftlich begleitet und evaluiert. In den ersten Evaluationsergebnissen wird deutlich, dass die an den unterschiedlichen Formaten Teilnehmenden neues Wissen erlangt haben und in den Austausch dazu getreten sind. Das ist wesentlich für die Auseinandersetzung mit Demokratie.
Des Weiteren geben die Teilnehmenden an, dass sie sich weiterhin im Stadtteil und/oder daraus engagieren werden. Auch die Notwendigkeit von demokratiefördernden Projekten wird gesehen, bestätigt und als Ausweitung bestärkt.“ (S. 36)

An dieser Stelle können sie die Kurzberichte zu Veranstaltungen im Rahmen der Projektevaluation 2021/2022 sehen:

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